Kapitel 4 - by Hermann ("HermFerm")

Doyle kratze sich am Kopf. Wo sie hier waren konnte er sich schnell erklären. In einem Holzhaus. Einem Holzhaus mit einem Nerventöter. Nein! Mit drei Nerventötern. Dem Piepser, dem Waschbär-Mann, und, auf keinen fall zu vergessen: Patrick, der ja eigentlich nur an den schlagkräftigen Argumenten der Frau am Empfang interessiert war, und nun hier, in einer Holzhütte irgendwo im Nirgendwo einen Handstand machte, um das Piepsen nicht zu hören. Ja, so könnte man es zusammenfassen.

Doch wie sind sie hier rein geraten? Erstens waren sie Gestern noch in Links-Ganz-Weit-Oben-Erde, und heute in dieser komischen Landschaft. Und zweitens waren sie doch in diesem 60-er Jahre Haus, und sollten eben gerade wegen dem Piepser nicht in die Holzhütte. Also was war schief gelaufen. Als Doyle so darüber nachdachte, fiel ihm auf, dass die Frage eher heißen müsste, was war richtig gelaufen. Denn dieses wäre bestimmt weniger als das Falsche. Doch bevor Doyle überhaupt zu irgendeiner Antwort kommen konnte, fiel Patrick in seine Gedanken ein:

„Weißt du waaaas?“ Ein lautes Stöhnen war aus Doyles Mund zu hören. „Weißt du waaaas?“ Doyle versuchte Patrick klar zu machen, dass er es gar nicht wissen wollte, indem er noch einmal aus vollem Herzen stöhnte. „Ich weiß warum dieser komische Apparat uns hier reingelockt hat. Die Batterie für die Windräder ist alle. Deshalb drehen die sich auch nicht mehr. Da diese aber nun hauptsächlich dazu da sind, um den Schall auf zu fangen, und ihn zu uns ins Tal zurück zu werfen, damit er sich verstärken kann und uns auch noch den letzten Nerv rauben kann, haben sie dieses mal, durch ihr Stillstehen dieses nicht getan. So war der Schall nicht stark genug um uns so Nervlich schwach zu machen, dass wir uns von der Hütte entfernt hätten.“

Ein lautes Aufheulen war zu hören. Nun hatte es Patrick geschafft. Er hatte auch ohne die Windräder ganze Arbeit geleistet und Doyle reif für den braunen Raum in dem 60-er Jahre Haus gemacht. Der letzte Nerv war weg. Doch bevor Doyle gar keinen Schmerz mehr spürte, und so, was weiß ich nicht angestellt hätte, vernahm er leise noch mal die Einzelheiten von Patricks Erzählung. Besser gesagt von seinem Geschwafel. Da erkannte er einen Sinn darin und konnte sich an ihm festhalten. Mühsam wie beim Bergsteigen zog er seinen Körper wieder zusammen. Er packte die Nerven mit ganzer Kraft und zog sich an ihnen hoch. Bis an die Spitzte. Doch dort trat er auf einen kleinen Stein, welcher weg rutsche und Doyle zum Fallen brachte. Als der Stein über den Felsboden schlidderte, war ein lautes Piepsen zu vernehmen. Doyle musste hier raus.

Also sprang er auf, packte sich Patrick an den Fußknöcheln und schliff ihn aus der Hütte, dass es nur so knallte und rumpelte. Der Waschbär schaute ihnen verdattert nach. Ihm stand der Mund offen, das tat er immer, wenn jemand seinen Freund an den Fußknöcheln packt und voller Schwung aus der Hütte schupste. Beim nachstarren vergaß der alte Mann ganz, die beiden vor zu warnen. Er hatte bei ihnen nämlich eine zeitliche Anomalie festgestellt. Sie konnten nicht lange an einem Ort, oder besser gesagt, einem Zeitpunkt bleiben. Das, was sie hier her geschickt hatte, wollte sie nun wieder haben, doch da es in Benutzung zu sein schien, sprangen die zwei nun wild in der Zeit herum. Mal zurück mal vor. Er als alter Professor, und Zeitmaschinenerfinder muss so was schließlich wissen. Er, der große Dr. Professor Edgar. Er war der beste, klügste und größte. Und wenn er nicht die Welt regieren könnte, dann würde es spätestens sein Samen, Edgar Vito, können, oder dessen Samen, Edgar Vito Isaac, oder dessen… Deshalb durfte ja eigentlich auch keiner in seine Hütte. Da er dort sein Z.U.B.E.H.Ö.R. hatte. Sein Zeit - unter -Beobachtung - elegantes – herkömmliches - örtliches - Radio. Deshalb sah es darin auch aus wie in einem Fernsehstudio. Doch wie er so an seine Enkel dachte und sich im wirklich schrecklich bösem Lachen übte, streckte er die Hand aus, um Doyle noch zu packen und ihm zu sagen, dass sie doch bitte aufpassen sollen, mit dem was sie tun. Denn alles, was sie berühren, wenn sie wieder in eine andere Zeit katapultiert werden, wird mit katapultiert.

Doch als er Doyle an der Schulter erwischte, war es auch schon geschehen. Sie alle Flogen durch einen Zeitstrudel in eine andere Zeit. Manch einer könnte jetzt denken, hier wäre das Ende dieses Teils, doch hier geht es erst richtig los…

Doyle öffnete langsam die Augen. Er konnte sich nicht erinnern wie er hier her gekommen war. Und wo er überhaupt war. Neben sich lag der Waschbär. Wie war der denn nun hier her gekommen? Und wo war nun schon wieder Patrick. Ach da war er ja! Er klebte mit seinem Gesicht an einer Fensterscheibe. Ja Moment mal. Sie schienen in einem Hochhaus zu sein.

Ein leerer Raum, grauer Teppich und weiße Wände. Doch eine Aussicht. Man oh man! Man konnte eine riesige Stadt sehen. Doch Patrick interessierte das gar nicht. Dieser starrte in das Nachbarhaus, um dort den feinen Charakter der anscheinend dort arbeitenden Frau genauer einschätzen zu können.
Patrick war nicht von der Scheibe zu bekommen. Nur ab und zu hob er den Kopf um die inzwischen total beschlagene Scheibe mit seinem Ärmel wieder sauber zu machen. Dann pappte er sofort wieder mit seiner Stirn an der Scheibe als wären beide Magnetisch aufgeladen. Er träumte schon, wie er sie näher kennen lernen könnte.
Doch Doyle dachte nach. Sie mussten in der Zukunft sein. Anders konnte sich Doyle den PC, an dem die Frau mit sehr schönem und ansehnlichem Charakter arbeitete nicht erklären. Es gab gar keinen Bildschirm mehr. Nur blaue Lichter und Hologramme. Doyle schaute vielleicht dumm drein, als sich dann endlich der Waschbär erhob und anfing Doyle alles zu erklären.

Sie schienen wirklich in der Zukunft zu sein. Fliegende Autos bevölkerten die Straßen. Alles war so fremd. Doch wenigstens wusste Doyle nun warum sie immer wieder wo anders waren. Doch bevor er noch weiter aus dem Fenster, natürlich nur auf die fliegenden Autos, staunen konnte, fing auf einmal der Boden an zu wackeln. War er hier im Falschen Film? Er fühlte sich wie in Essig Quark, dem mega Dinosaurierstreifen vom Star Regisseur, Hermann… äh ne das war falsch… nicht der Weltberühmte Klasse Regisseur Hermann Ziege, sondern eher der noch unter ihm stehende Bill Goldberg. Gut dass er sowie so bald wieder durch diese Zeitloch verschwinden würde. Doch was kam da immer näher. Die Erde wackelte in regelmäßigen Abständen immer stärker und stärker. Da! Die Wand platzte auf und ein…

Dr. Edgar Vito Isaac Leary, der aber lieber nur Dr. Leary genannt werden wollte stand an seiner Zeitmaschine und konnte sich einfach nicht entscheiden in welche Zeit er reisen wollte. In sehr unregelmäßigen Abständen gab er die verschiedensten Zeiten ein. Zuletzt hatte er das Jahr 2110 eingegeben. Er dachte sich, dass es in der Zukunft vielleicht einfacher wäre die Weltherrschaft zu übernehmen. Doch… nee! Lieber doch in die Vergangenheit, und den Grundstein legen. Bevor er das Jahr 2110 eingegeben hatte dachte er noch an seinen Uropa, der als erster in der Familie die Erfinderische Ader hatte. Aus seinem alten Schrank hatte er auch die Rohpläne für eine Zeitmaschine. So wollte er ihn zuerst besuchen. Doch hatte sich dann doch wieder für die Zukunft entschieden. Was sollte er nun nur tun? In welche Zeit sollte er reisen?

Doyle hatte mühe den Steinbrocken, der zersprengten Wand auszuweichen. Und dann noch so was. Die Wand wurde nicht von einer Bombe zerstört, sondern ein riesiger Kopf hatte sie einfach mit Schwung weg gerammt. Nun kam er auf die drei zu. Als er sich näherte konnte man ein Flügelpaar auf seinem Rücken erkennen. Doyle traute seinen Augen nicht. Jemand musste in der Zukunft wahrhaftige Drachen gezüchtet haben!
Patrick war wohl der einzige der sich über den Drachen freute, da dieser ihm nämlich die Sicht auf die Charakter starke Frau noch verbessert hatte, indem er das Fenster zerspringen ließ als er rein kam. Erst als der Drache seinen Schwanz aus Versehen vor Patricks Augen hielt, wurde dieser wütend und drehte sich um.

Im nächsten Moment wäre er fast aus dem Fenster gefallen vor Schreck. Er hatte in seinem ganzen Leben noch nie einen wahrhaftigen Drachen gesehen. Doch der Drache schien nur Augen für Doyle zu haben. Er schien es nicht leiden zu können, wenn man schwarze Socken zu einer schwarzen Hose trägt. Warum sei erstmal da hin gestellt. Provoziert durch das extreme Schwarz an Doyle wollte er Doyle beim ausziehen behilflich sein, indem er ihm die Kleider vom Leibe brennen würde. Der Drache holte tief Luft. Doyle konnte sich vor Angst nicht bewegen.

Dr. Professor Edgar hatte sich schon in einer Ecke verkrochen und holte schon mal seine Kugelschreiber Miene und eine Faden raus. Vielleicht könnte er was Nützliches basteln. Der Drache schleuderte seinen Kopf nach vorne und eine rote Feuersbrunst schoss aus dem riesigen Maul. Doyle stand immer noch da wie angewurzelt…

Doch Dr. Leary dachte gar nicht daran, die Zeit wieder umzustellen damit Doyle und Patrick wieder in ein Zeitloch kämen und vor dem Drachen sicher wären. Also musste Patrick nun seinen Freund retten. In der Hoffnung der hätte nach dem Schock endlich die 1000 € vergessen.

Patrick hechtete mit einem riesigen Satz auf Doyle zu und stieß ihn aus der Gefahrenzone. Doch was war nun mit Patrick. Das Feuer schoss auf ihn zu. Immer näher kam es! Und da! Es ging vorbei, da Patrick inzwischen sanft auf Doyle gelandet war. Der Drache schaute finster auf die Beiden. Anscheinend war dies hier sein Revier. Es gab nur noch eine Möglichkeit zu entkommen. Aus dem Fenster!

Mehr als eine Kugelschreiber Mine mit einer Schnurr daran bekam Dr. Professor Edgar auch nicht hin. So schloss er sich den beiden wieder an. Wer weiß? Vielleicht war der Boden in der Zukunft ja aus Watte. Also nichts wie raus hier. Sie sprangen. Fest umklammerten sie sich. Schnell stellten sie, auch aus so einer Höhe, fest, dass der Boden wohl aus Beton zu sein schien. Doch sie hatten noch Zeit. Das Haus war ja wirklich verdammt hoch. „Ahhhhh!“ schrie Patrick auf einmal los. „Was hast du? Vielleicht schaffen wir es noch. Oder wir wachen auf und alles war nur ein Traum!“ versuchet Doyle seinen Freund zu beruhigen „Schön schön! Aber die Frau ist aus meiner Sichtweite!“ eine kleine Träne kullerte Patrick die Stirn nach oben und sprang dann wieder ab, Richtung Himmel, da sie ja Kopfüber fielen. Während Doyle nun langsam Panik bekam, dass sie es doch nicht mehr schaffen würden, bemerkte Patrick nur, dass der Waschbär stinkt. Sie rasten immer näher der Erde zu. „Patrick! Es tut mir leid, dass ich dich manchmal nicht richtig behandelt habe! Wenn wir das Überlebt hätten, hättest du mir auch nicht mehr die 1000 € geben müssen! Du warst immer ein guter Freund!“ „Oh danke Doyle! Du aber auch. Und es tut mir leid, dass ich dir zu den schwarzen Socken geraten habe!“ beide pressten sich noch enger an einander und fingen an herzzerreißend zu weinen. Edgar machte sich darüber Sorgen, dass er nun nie Kinder haben wird, und so auch nie er, oder sein Spross, die Welt regieren könnten. Da fing auch er an zu weinen. Er hatte es sich doch so sehr gewünscht.

Daraufhin nahmen Patrick und Doyle ihn auch in den Arm, weil sie dachten ihm würde Patrick und Doyle auch so nah gehen. Da war der Boden. Nur noch ein paar Zentimeter. Die drei schlossen die Augen. Da hörten sie noch hinter sich den wütenden Drachen auf die zu stürmen. Nun war es endgültig aus…

Ah! Dr. Leary hatte sich nun endlich entschieden wohin er wollte. Also ging er zu seinem Basiscomputer und stellte die Zeit ein, in die er reisen wollte: 1954! Dort würde sein Pläne durch die WM Aufregung ganz einfach auszuführen sein. Seine Tasche hatte er gepackt. Sein Exoskelettpulver hatte er eingepackt, um auch schnellst möglich, mit übernatürlichen Kräften, vor einer möglicherweise entstehenden Gefahr fliehen zu können. Verpflegung, sein Kuscheltier und das Foto von seiner großen Liebe, nämlich sich selber. Nun konnte doch nichts mehr schief gehen. Also tippte er in die Tasten die Zahlen ein. 1 9 5 4. Zum glück hatte er den Zeitmagneten in die Maschine gebaut. So würde sie ihn nach einiger Zeit zurückholen. Hauptsache keiner spielt an der Maschine.

In seiner Aufregung vergaß er ganz, dass dieser Magnet ja auch Patrick und Doyle erfasst haben müsste. Das war also der Grund für das ständige hin und her springen in der Zeit. Doch diesmal war es sehr nützlich. Ca. einen Zentimeter vor dem Boden ging für Patrick, Waschbär Edgar und Doyle die Zeitreise wieder los. Doch dieses mal wieder mit Gepäck.

Der Drache hatte nämlich gerade voller Genuss Patrick ins Bein gebissen. Alles wurde schwarz. Doch da! Ein piepsen von Patrick. Der Drache, etwas benommen musste ihm immer noch am Fuß hängen. Doch Doyle öffnete erst richtig die Augen als er den Windzug verspürte, und die vielen Stimmen hörte. Sie fielen immer noch. Und zwar… auf das Stadion zu! Neben ihnen…! Ja wer war denn das. Der Castingmensch! Dr. Leary fiel keine 2 Meter von dem lustigen Trüppchen entfernt ebenfalls auf das Stadion zu.

Um sich bei der Landung nicht alle Knochen zu brechen, holt er sein Exoskelettpulver heraus. Edgar erkannte es sofort, da er es schon fast erfunden hatte. Also wollte er auch etwas abhaben. Eine kleine Zankerei nahm ihren Anfang. Edgar wollte nicht sterben, Leary wollte nicht teilen, Patrick und Doyle wollten einfach mal mit machen, und der Drache wollte einfach nicht los lassen. Da! Das Pulver rutschte Leary aus der Hand. Bevor es zu Boden viel berührte es noch ein mal jeden der komischen Truppe, und flog dann auf das Spielfeld zu.

Edgar erkannte auf einmal die Ähnlichkeit, die er mit Leary hatte. Dieser erkannte es ebenfalls. Patrick erkannte, dass sein Fuß immer noch schmerzte, Doyle erkannte nichts mehr vom Spiel, da sie nun weiter in einen Wald folgen und der Drach erkannte, dass Patricks Füße doch nicht so lecker waren. So ließ er langsam los.

Doyle sah es, packte sich jeden den er fassen konnte, also jeden der da rum flog und schmiss sie samt sich selber auf den Drachen, der nun wieder in die Waagerechte ging und kurz vor dem Boden anfing zu fliegen. Da hörten sie nur noch einen lautes „Haaatschieeeee!!!“, als hätte jemand im Stadion das Pulver unbemerkt auf den Kopf bekommen, und dann hörten sie den berühmten ruf: „Und Rahn, müsste schießen! Und Rahn schießt! Und…“

Mehr konnten sie nicht hören, weil der Drache zu laut flog. Nun hatten alle zusammen, bis auf den Drachen Klärungsbedarf. Und Leary konnte doch noch seinen Uropa kennen lernen. Das war ein Wiedersehen. Doyle und Patrick sahen den wieder, der sie in dieses wilde Abenteuer erst gestürzt hatte, und Edgar sowie Leary sahen ihre Verwandtschaft wieder. Nämlich sich! Doch worauf flog der Drache da zu? Das sah ja aus wie…