FCS - Flexible Content Story 2 - Kapitel 1

Kapitel 1 by Oli PJ (21.01.03)

Hauptpersonen:

 Martin         Paul   

  

andere Personen:

Mario

Martin und sein Cousin Paul sitzen, wie eigentlich jeden Tag, vor ihrem Fernseher Baujahr '74 in ihrer Wohnung und schauen sich Cartoons an. Naja, als Wohnung kann man diese Behausung nicht wirklich bezeichnen, vielmehr befinden sich auf 35 Quadratmetern ein Wohn,- Ess- und Schlafzimmer, eine Einbauküche, die schon beide Weltkriege überlebt zu haben scheint und ein Badezimmer, in dem zahlreiche Tierarten ihr Zuhause haben. Nein, eine Traumwohnung haben die beiden wirklich nicht, aber immerhin rattert die S-Bahn nur alle 20 Minuten ca. 30 Zentimeter vor ihrem Fenster vorbei. Martin und sein Cousin sind die reinsten Lebenskünstler, sie haben nie Geld, aber trotzdem halten sie sich irgendwie mit Gelegenheitsjobs wie Medikamententester, Stuntman oder Kinderbetreuer über Wasser. 

An einem verregneten Dienstag kommt Martin wieder einmal von einem Filmdreh zurück, bei dem er als Stuntman von 2 Lastwagen überfahren wurde, von einem 10-stöckigen Gebäude gesprungen ist (leider konnten sich die Filmproduzenten kein Netz leisten, also ist er auf dem Boden gelandet) und von einer Straßengang zusammengeschlagen worden ist. Mit seinem Gehalt von satten 20 Euro ist er auf dem Weg zurück in seine Bruchbude, mehr humpelnd als gehend, als er über einen schwarzen, unbeschrifteten Aktenkoffer stolpert und sich prompt aufs Maul legt, natürlich genau auf einem Hundehaufen. Ganz benommen steht er auf und will sich an dem Aktenkoffer rächen. Vorher will er jedoch noch einen kurzen Blick reinwerfen, er hofft auf ein gut erhaltenes Sandwich oder einen Schokoriegel, aber er findet etwas ganz anderes.

Der Koffer ist randvoll mit kleinen, nicht markierten Scheinen. Martin überlegt nicht lange und stopft das Geld in seine Taschen. Stattdessen packt er Sand vom naheliegenden Spielplatz in den Koffer. "Vielleicht sucht der Besitzer seinen Koffer und kommt zurück", denkt er sich. Dann humpelt er mit einem betont unauffälligen Gesichtsausdruck davon. Einen Moment überlegt er tatsächlich, sich mit dem Schotter einfach abzusetzen, aber was soll er dann nur ohne seinen Cousin und besten Freund Paul machen, mit dem er schon so viel durchgemacht hat? Also präsentiert er Paul seinen Fund. Diesem schießen sofort diverse Dinge durch den Kopf, die er mit dem Geld kaufen könnte.

           

Unterdessen läuft ein Mafioso namens Mario verzweifelt durch die Straße, auf der Martin das Geld gefunden hat.  Irgendwo hier musste er den Koffer stehen gelassen haben, den er seinem Mafiaboss DonGiovanni bringen muss. Endlich hat er ihn gefunden. "Jetzt aber schnell zum Boss!" murmelt er und rennt los, ohne vorher einen Blick in den Koffer zu werfen...

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